Vier Tage über Ostern in Stockholm
Vier Tage über Ostern in Stockholm

Vier Tage über Ostern in Stockholm

Dreieinhalb Jahre nach unserem Umzug nach Schweden haben wir es nun endlich zum ersten Mal in die Hauptstadt geschafft! Mit dem Zug fahren wir frühmorgens von Göteborg aus nach Stockholm und kommen dementsprechend müde an. Nicht sehr einladend begrüßt uns Stockholm mit einem kalten und regnerischen Tag. Erstmal ab ins Hotel und unsere Rucksäcke abgeben, denn fürs Einchecken ist es noch zu früh. Zum Glück ist das nur 10 Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Das Hotel Urban Deli ist eigentlich ein nachhaltiges Lebensmittelgeschäft, Feinkostladen und Restaurant. Später beim Einchecken war ich ganz aufgeregt, welche Farbe wohl unsere Tür haben wird. Mein Wunsch war natürlich meine Lieblingsfarbe und wer hätte das gedacht – unsere Zimmertüre ist gelb 🙂

Vor dem Einchecken sind wir allerdings erstmal losgezogen und haben die ersten Stadterkundungen gemacht. Da wir sehr gerne Fahrräder dafür nutzen, suchen wir nach Mietfahrrädern. Wir fanden den städtischen Anbieter Stockholm eBikes mit super günstigem Tarif. Mit deren App schaltest du die Fahrräder frei, siehst auf der Karte wo gerade Fahrräder zur Verfügung stehen und wie voll der Akku ist. Für den Wochentarif zahlen wir pro Person 29kr.

Gegen Mittag treffen wir uns mit Freunden, die auch aus Göteborg angereist sind und machen zusammen mit ihnen eine Altstadtführung. Die Führung ist kostenlos, der Guide bekommt „nur“ Trinkgeld. Ein interessantes Konzept, denn je mehr der Guide sich mühe gibt umso mehr Trinkgeld bekommt er von uns. Unsere Führung war sehr unterhaltsam und lehrreich, unser Guide hat sich sein Trinkgeld auf jeden Fall verdient!

Vom wolkenlosen Himmel begrüßt uns am nächsten Tag die strahlende Sonne und wir radeln voller Vorfreude zum Vasa Museum. Dort ist die Vasa ausgestellt, ein imposantes Holzkriegsschiff, das 1628 vor Stockholm auf ihrer Jungfernfahrt aufgrund ihrer Fehlkonstruktion und durch blöde Umstände sank. Nach 333 Jahren wurde es vom Meeresboden geborgen und seitdem wird alles getan, dass es der Menschheit noch lange erhalten bleibt. Wir verbringen den halben Tag dort, tauchen ein in diese Tragödie und sind fasziniert von diesem Schiff, das noch zu 98% aus Originalteilen besteht.

Danach geht es in das größte Freilichtmuseum der Welt, indem wilde Tiere bestaunt werden können, die Geschichte Schwedens entdeckt werden kann und wie die Schweden damals im Wechsel der Jahreszeiten überlebten. Auch hier tauchen wir ein in eine andere Zeit und werden durch verkleidete Akteure in ihre Arbeit mitgenommen, wie z.B. beim Buchdrucker, Schmied oder der Landwirtin.

Der nächste Tag ist wieder sonnig und gefühlt wird es immer wärmer. Heute steht das Stockholmer Schloss in der Altstadt auf dem Programm. Ich liebe ja Schlösser und bin ganz aufgeregt, denn dort soll es einen Raum geben, der vom Spiegelsaal in Versailles inspiriert (oder abgekupfert?) ist. Total faszinierend zu sehen, dass dieses Schloss eine Kombination aus königlicher Residenz, Arbeitsplatz und kulturhistorischem Denkmal ist und das ganze Jahr über für Besucher offen steht. Das Schloss wird noch heute vom Königspaar und der königlichen Familie genutzt. Das gefällt mir am Besten daran, denn dort ist noch aktives Leben drin. Das sieht man in den meisten Räumen des Schlosses.

Am Tag der Abreise besuchen wir noch das berühmte Rathaus, in dem jährlich das Bankett der Nobelpreisverleihung mit 1000 Gästen stattfindet. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus, denn die Architektur und die Gestaltung der Räume sind sehr beeindruckend.

Schon sind die vier Tage rum und uns ist klar, dass wir nicht mal die Hälfte der Sehenswürdigkeiten angeschaut haben.

Stockholm hat uns mit ihrer Vielfältigkeit und der Nähe des Wassers stark beeindruckt. Mal sehen, ob wir es nochmal nach Stockholm schaffen werden aber vorerst haben wir einen guten Eindruck von der Hauptstadt Schwedens bekommen.

Es gibt mal wieder einen neuen Tagebucheintrag. Diesen findest du hier.