Der Vänern ist der drittgrößte See Europas. Im Vergleich zum Bodensee ist er 10x größer. Siehe auch meinen Blogeintrag Ein verlängertes Wochenende mit Anna, indem ich am Ende über den Vänern kurz berichtet habe. Jonathan war damals nicht mit dabei. Ich wollte ihm deshalb unbedingt die Landzunge im Vänern zeigen und mit ihm bis zur Spitze wandern. Dort wird man mit einem herrlichen Blick auf den See belohnt und seine Größe wird einem deutlich bewusst.
Mariestad


Da wir in dieser Gegend noch nicht waren, entschieden wir uns für einen Kurzurlaub in Mariestad und machten von dort aus Ausflüge. Die Stadt liegt am Ostufer des Vänern. Der Dom ist das Wahrzeichen und steht im ältesten Teil der Stadt. Er ist mit seinen 82m Höhe das fünft höchste Kirchengebäude Schwedens.

In der Altstadt befindet sich das ‚Arons hus‚ aus dem 18. Jahrhundert. Das historische Gebäude ist eines der am besten erhaltenen Wohngebäude der Stadt. Das Haus heißt ‚Arons hus‚ da mehrere Generationen von ‚Aronsson‘ darin lebten.

Ende des 16. Jahrhundert wurde an dieser Stelle, wo jetzt das Haus steht, das erste Krankenhaus von Mariestad eingerichtet. Später wohnte in diesem Holzhaus (erbaut im Jahr 1750), der Hausmeister der Kirche.
1. Ausflug: Halle- und Hunneberg
In der Gegend dieser zwei Tafelberge soll es noch eine hohe Population von Elchen geben. Elche haben wir keine gesehen, aber dafür einige Biberspuren. Es gibt viele tolle Wanderwege und wenn man wachsam die Augen offen hält, kann man Rehe im Gebüsch entdecken.
2. Ausflug: Nationalpark Tiveden
Die letzte Eiszeit, die vor 10.000 Jahren endete, hat die Landschaft geformt und kann heute betrachtet werden. Die gewaltigen Eismassen glitten durch die Landschaft und schliffen das Gestein zu den abgerundeten Felsen, auf die man oft in dem Nationalpark stößt. Zudem wurden große Blöcke (Findlinge) von den Abhängen fortgerissen und vom Eis über kurze oder lange Strecken mitgeführt, bis dahin wo sie heute liegen. Der Badestrand bei Vitsand entstand dadurch, dass das Schmelzwasser des Eises feinen Kies und Sand mit sich nahm und sich dort ansammelte…so wird es zumindest offiziell erklärt.
3. Ausflug: Vogelsafari
Von März bis April sind tausende Kraniche am Hornborgasjön (See) bei Trandansen zu beobachten. Sie kommen von Spanien oder Frankreich zu ihren Brutstätten zurück. Manche bleiben in Skandinavien oder fliegen weiter nach Polen, in die baltischen Staaten oder nach Weißrussland. Es war sehr beeindruckend, diese Menge an Vögeln zu sehen und aus nächster Nähe beobachten zu können. Unterwegs dorthin haben wir einen Fasan entdeckt. Witzigerweiße haben wir vor einem Jahr an Ostern auch einen gesehen und ablichten können – siehe meinen Beitrag An OSTern an die OSTküste.
Wir hatten schöne abwechslungsreiche Ausflüge und konnten die Natur in vollen Zügen genießen. Unterwegs haben wir einige Wanderlustige getroffen, die ihre Übernachtungsausrüstung mit dabei hatten. Auch wir haben das sehr bald wieder vor, denn dadurch kommt man der Natur einfach noch näher.
Falls ihr wissen wollt, wie es bei uns weiter geht und ob wir noch länger die schwedische Natur genießen können, findet ihr den aktuellen Beitrag im Tagebuch. Mehr Bilder gibt es in der Galerie!
Als Abschluss möchte ich euch einen sehr interessanten Fund zeigen:

Jonathan hat eine Puppe gefunden, die vor ihm auf dem Boden lag. Laut meiner Recherche könnte diese von einem Schmetterling der Art ‚Arctia villica‚ sein, denn dessen Puppe sieht dieser hier sehr ähnlich. Es war sehr faszinierend diese hässliche schwarze Puppe von allen Seiten betrachten zu können und gleichzeitig zu wissen, dass sich daraus bald ein wunderschöner bunter Schmettling entpuppen wird.