01 Dezember 2020
Inzwischen ist es bei uns ruhiger geworden. Jonathans Vertrag wurde bis Ende Mai 2021 verlängert und das entspannt uns sehr. Ich gebe seit paar Wochen Deutschunterricht in einer kleinen schwedischen Theologiehochschule. Ich habe drei Schüler und mir macht das unheimlich viel Spaß, obwohl ich oft keine Antwort auf die Frage habe, warum die Grammatik so ist wie sie ist 😀
Seit November nehme ich an Onlinekursen für mein Studium teil. Es fühlt sich gut an, wieder aktiv mit anderen Studenten im Onlinehörsaal zu sitzen, mit ihnen zu diskutieren und Gedanken auszutauschen. Danke für eure Gebete in der letzten Zeit. Ich habe einige Ermutigungen bekommen und es tut gut, dass ihr an uns denkt. Wir denken auch an euch <3
26 Oktober 2020
Momentan geht es bei uns turbulent zu. Das neue Jahr rückt immer näher und wir haben weiterhin keine Ahnung, wo es ab 2021 hin gehen wird. Mich macht das mehr als nervös. Ich bin angespannt. Jonathans Kollegen kämpfen um eine weitere Verlängerung von 5 Monaten. Auf seine bisherigen Bewerbungen gab es Absagen. Dafür haben die Renovierungsarbeiten in unserer Wohnung noch nicht angefangen und wir beten um eine weitere Verzögerung. Mit der Wohnungssuche haben wir in Süddeutschland gestartet, da wir nicht sicher sein können, dass wir hier bleiben. Was ist Gottes Plan? Wie sieht sein Wille aus? Was ist, wenn wir seine Gedanken überhören? Ich bete jedesmal, dass Gottes Wille unser Leben bestimmen soll und er mir hilft, seine Gedanken zu erkennen. Es ist nicht einfach, seine Gedanken aus meinen Gedanken herauszufiltern. Gerne dürft ihr für uns um Weisheit beten und dass Gottes Wille in unserem Leben durchbricht. Danke!
18 August 2020
Nach unserem Südschweden Urlaub waren wir eine Woche in Deutschland. Anlass war die Hochzeit meines Cousins, bei der wir auch meine ganze Familie wiedersehen konnten. Danach nahmen wir uns Zeit, um Jonathans Familie zu besuchen, obligatorische Vorsorgeuntersuchungen bei diversen Ärzten durchzuführen und Freunde zu treffen. Diese eine Woche war zwar sehr getaktet und ich war gedanklich oft beim nächsten Termin, dennoch konnten wir die gesamte Zeit sehr genießen.
Das Jahresende rückt näher. Jonathan ist nun dabei sich auf unterschiedliche Stellen zu bewerben. Wir sind sehr dankbar, dass es momentan wieder interessante Stellen gibt. Lange Zeit sah es da ja düster aus.
Seit Anfang des Monats haben Rennovierungsarbeiten an den Bädern in unserem Wohnblock angefangen. Bei uns fangen die Arbeiten Anfang Oktober an. Drei Monate lang soll das dauern mit dem versetzen von Wänden und Austausch aller Wasserleitungen im gesamten Haus. Es wurde schon ein Duschwagen in den Garten gestellt. Der Aussage, dass man während dieser Zeit im Haus noch wohnen kann, stehen wir eher kritisch gegenüber. Vorallem weil ich hauptsächlich zu Hause sein werde und wir nicht drei Monate auf einer Baustelle leben wollen. Mal sehen, wie das weiter geht.
08 Juli 2020
Jonathans Vertrag wurde bis Ende Dezember verlängert! Wir sind Gott sehr dankbar, dass wir noch den kompletten Sommer in Schweden verbringen dürfen und somit für nächstes Jahr mehr Zeit haben zum Überlegen, wo es weiter gehen soll.
Leider gibt es auch etwas negatives zu berichten: Am Mittsommerfest (20. Juni) wurde in unser Auto eingebrochen, das direkt vor unserem Haus stand. Das Fenster auf der Beifahrertüre wurde zerstört und das komplette Navigationssystem geklaut. Da es sehr sauber ausgebaut wurde, vermuten wir, dass das Profis waren. Wir haben daraufhin die Polizei angerufen, die per Telefon alles aufgenommen hat und danach uns mit der Versicherung in Verbindung gesetzt. Jetzt steht unser Auto seit einer Woche in der Werkstatt und wir überlegen, wie wir verhindern können, dass sich das wiederholt. Von Kamera aufbauen bis Schutzplane haben wir schon alles in Betracht gezogen. Laut Recherchen zu folge, werden solche Navisystem auf Anfrage geklaut. Die meisten Systeme, die im Internet zu finden sind, sind gezielt gestolen. Wir vermuten, dass wir es hier mit keinen dummen Dieben zu tun haben. Sie wissen bestimmt, dass in unserem Auto bald ein neues System eingebaut sein wird und sie es wieder klauen können. Mich hat dieser Einbruch, ehrlich gesagt, sehr verletzt und meine positive Laune war erstmal hinüber.
Zum Abschluss meines Eintrages kommt aber wieder etwas positives: Ende Juli hat Jonathan zwei Wochen Urlaub. Wir wollen den Süden von Schweden weiter erkunden und die Westküste entlang fahren bis zur Ostküste nach Stockholm. Zwischendurch feiern wir noch gebührend unseren 10. Hochzeitstag, worüber wir Gott sehr dankbar sind, dass wir schon so lange gemeinsam unterwegs sein dürfen.
<3 <3 <3
„Kein Wasser kann die Glut der Liebe löschen, und keine Sturzflut schwemmt sie hinweg. Wer meint, er könnte solche Liebe kaufen, der ist ein Narr, er hat sie nie gekannt!“
Hoheslied 8,7
<3 <3 <3
22 April 2020
Jedes Land hat natürlich seine eigenen Systeme. So auch ein eigenes Gesundheitssystem. Durch meine Ausbildung als Altenpflegerin und Tochter einer Krankenschwester, sind mir regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sehr wichtig. Letztes Jahr wurde noch in Deutschland ein Leberfleck im hinteren Bereich meines Auges gefunden und das soll ich jedes halbe Jahr untersuchen lassen. Vor ungefähr einem Monat ist mir aufgefallen, dass ich mit dem rechten Auge schlechter sehe als mit dem Linken. Es ließ mir keine Ruhe und ich fing an, mich zu erkundigen, wie das hier mit den Ärzten funktioniert. Das möchte ich nicht weiter ausführen, weil es viel zu kompliziert ist und ich selbst da noch nicht ganz durchblicke. Auf jeden Fall fand ich heraus, dass es in normalen Brillengeschäften Optiker gibt, die so gut ausgebildet sind, dass sie umfassende Augenuntersuchungen durchführen können. Jemand aus der deutschen Frauengruppe Göteborg in Facebook gab mir eine Empfehlung für einen Optiker, der sehr gut sein soll und ich machte einen Termin in diesem Geschäft aus. Ich konnte bei dem Termin mir keinen Wunschoptiker aussuchen, so betete ich, dass ich bei dem mir empfohlenen Optiker einen Termin hatte. Gott ist so gut und genau bei ihm kam ich dran. Jonathan war als sprachliche Unterstützung dabei, falls ich wichtige Informationen nicht verstehen sollte und so hatte ich eine sehr gründliche Untersuchung mit verschiedenen Tests. Diagnose: ich habe auf dem rechten Auge -0,25 Dioptrien aber auf beiden Augen zusammen immer noch 100% Sehstärke. Der Optiker meint, dass keine Sehhilfe dafür nötig wäre. Auch hat er bei der Untersuchung festgestellt, dass bei meiner Laseroperation sehr exakte und saubere Arbeit geleistet wurde. „Fast perfekt“ war die Aussage. Den Leberfleck hat er allerdings nicht gefunden. Er vereinbart nun einen Termin für mich bei einem Augenarzt, wo weitere Untersuchungen durchgeführt werden können. Ich bin Gott mal wieder so dankbar, dass er meine Augenlaser-OP so hat gelingen lassen, ich nach 11 Jahren immer noch super sehe und ich nun einen Optiker kenne, der sich wirklich Zeit für einen nimmt und genaue Untersuchungen macht.
09 April 2020
In letzter Zeit werden wir wieder vermehrt gefragt, ob wir nun wissen wie es weiter geht. Die COVID-19 Krise trifft die ohnehin angeschlagene Automobilindustrie zusätzlich. Das ist auch auf dem Stellenmarkt zu sehen. Daher gibt es noch keine neuen Pläne für unsere Zukunft.
Eine liebe Freundin hat mich heute darauf aufmerksam gemacht, mehr im HIER und JETZT zu leben. Viel zu sehr beschäftigen wir uns damit, Pläne zu schmieden und vergessen dabei ganz, sich auf das HEUTE zu konzentrieren. Ich weiß, dass Gott uns führen und leiten wird. Er kennt die nächsten Schritte und weiß, was auf uns zu kommt. Er hat nur das Beste für uns im Sinn und ich darf mich auf seine Gnade verlassen. Es bringt daher nichts, sich nur auf seine eigenen tollen Pläne zu verlassen. Oft kommt es eh anders. Somit möchte ich immer mehr dahin kommen, Gott alles abzugeben und das HEUTE zu genießen. Der nächste Tag bringt wieder Neues.
„Der Mensch denkt über vieles nach und macht seine Pläne, das letzte Wort aber hat der HERR.“ Sprüche 16,1
24 März 2020
Ich möchte euch ein kleines Erlebnis erzählen, dass wir am Ende unseres Hajkwochenendes hatten:
Als wir am Sonntag die letzte Etappe unserer Bohusledenwanderung geschafft hatten, kamen wir an einer Straße raus. Es gab nun verschiedene Optionen, um an unser Auto zu gelangen. 1) Wir könnten noch einen weiteren Teil vom Bohusleden laufen und dann den Rest an der Straße entlang gehen. Dauer ca. 2 Stunden ODER 2) Ein netter Autofahrer nimmt uns mit. Dauer ca. 7 Minuten. Natürlich versuchten wir erst die zweite Option. Nachdem die ersten drei Autos, innerhalb einer halben Stunde, stur an uns vorbei gefahren sind, obwohl wir sehr nett gelächelt und gewunken hatten, habe ich mich mutlos und erschöpft auf meinen Rucksack gesetzt. Ein innerer Kampf hat in mir begonnen. „Oh Jesus, du willst doch jetzt echt nicht, dass ich noch mehr laufen muss. Ich bin wirklich hundemüde und meine Füße schmerzen. Schick doch bitte einen netten Autofahrer zu uns.“ Dabei schaute ich auf den steinigen Boden unter mir und mir viel ein Stein auf, der eine fast perfekte Herzform hatte. Mir hat das sofort Hoffnung gegeben und mir kam der Gedanken, dass Gott uns liebt und er wird jemanden schicken, der auch ein Herz für uns hat. Danach hielten zwei weitere Autos an, die allerdings vorher abbiegen mussten und uns somit leider nicht mitnehmen konnten. Sie wünschten uns aber alle von Herzen viel Glück 😉 Nachdem wir beschlossen hatten, weiter an der Straße entlang zu laufen, um dann auf einen schöneren Pfad abzubiegen, grummelte es in mir. „Also so hab ich mir das nun wirklich nicht vorgestellt, Gott. Wo bleibt das mit dem Herz?“ Fast hätte ich das Herz wieder auf den Boden geworfen, aber ich konnte es nicht. Ich steckte es in meine Jackentaschte und umklammerte es ganz fest. Immer wieder fuhren Autos an uns vorbei, die uns nicht mitnehmen wollten oder konnten. Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass ich doch noch alles zum Auto laufen musste, bis Jonathan rief: „Ah da kommt wieder eines. Das ist allerdings richtig klein! Der hält bestimmt nicht an!“ Egal, mein Daumen ragte sofort nach oben und ich fixierte den Autofahrer. Der hielt, oh Wunder, auch sofort an. Er hat lange überlegen müssen, ob er uns mitnimmt. Jonathan hat ihm gleich gut zu geredet und tatsächlich durften wir uns in sein kleines Auto quetschen mit dem Rucksack auf dem Schoß. Er meinte während der Fahrt, dass er eigentlich keine anderen Personen mitnehmen darf, weil das ein Dienstwagen ist. „Aber wenn Menschen Hilfe brauchen, dann darf man doch auch mal eine Ausnahme machen“. Dieser Mann hatte wirklich Herz und ich habe kurz überlegt, ihm das Steinherz zu schenken, aber er hätte es nicht richtig verstanden. Stattdessen bekam er von uns einen FETTEN Segen ab, was definitiv besser ist 🙂
An zwei Lektionen wurde ich wieder erinnert:
1) Gott hat definitv Herz, nur handelt er anders als wir erwarten.
2) Wenn ich sehen möchte, was Gott in meinem Leben tun möchte und wie er handelt, dann darf ich nicht stehen bleiben, sondern muss weiter laufen, auch wenn dieser Weg nicht mit unseren Plänen und Erwartungen übereinstimmt. Er möchte nämlich zuerst sehen, dass wir gewillt sind ihm zu vertrauen.
Das Steinherz werde ich nun in unser Auto aufhängen, damit es mich daran erinnert und ich selber Menschen mitnehme, die in der gleichen Situation sind, wie ich es war.
<3
20 Jan 2020
Ein halbes Jahr ist schon vorbei, seit wir in Schweden sind. Ich komme mit meinem Studium weiterhin sehr gut voran. Bin bisher voll im Zeitplan und habe nur noch eine Arbeit in der Zeit von Schweden abzugeben. Jonathan fängt in der nächsten Zeit an, sich um eine neue Arbeitsstelle umzusehen. Bald kommt der Frühling und die Zeit wird schneller verstreichen, da wir noch einiges vorhaben und sich neue Besucher angekündigt haben. Wir haben diesen Monat mit einem Schwedischkurs angefangen und leider mussten wir unsere Connect Group dafür opfern. Der Kurs geht montags und mittwochs für je 3h. Wir haben super Lehrer und eine nette Klasse. Darüber sind wir sehr dankbar, denn wir haben bisher hauptsächlich negative Storys über diese – von der Stadt kostenlos angebotenen – Kurse gehört. Gestern waren wir allerdings beim großen Connect Group Treffen dabei, da wir somit viele Leute wieder gesehen und neue nette Leute kennengelernt haben. Sehr witzig ist, dass ich hauptsächlich deutsch reden konnte, da uns Leute vorgestellt wurden, die auch deutsch sprechen konnten und wollten. Gott hört nicht auf, sich um uns zu kümmern!
05 Jan 2020
Die Zeit mit der Familie auf La Palma und die darauffolgende Zeit in Hamburg bei meiner Schwester, war total wohltuend und auftankend. Wir hatten eine schöne Gemeinschaft und haben die Zeit miteinander genießen können. In solchen Momenten fällt mir wieder auf, wie glücklich und stolz ich bin über meine Familien. Die erste Woche zurück in Schweden hat mich daher etwas zurück geworfen und es ist mir schwer gefallen hier wieder anzukommen. Ja, ich bin in ein kleines Loch gefallen. Dafür hatten wir die letzten Tage zwei schöne sonnige Tage und das hat meiner Psyche sehr geholfen wieder hoch zu kommen. Nun steht das Jahr 2020 an und immer mehr beschäftigen wir uns mit dem Gedanken, wo es wohl mit uns weiter gehen wird. Es ist schön, dass das Leben spannend bleibt 🙂
Wir möchten noch die Gelegenheit nutzen, um uns bei euch allen zu bedanken. Danke, dass ihr an uns denkt. Danke, dass ihr für uns betet. Danke für euer großes Interesse an unserem Leben und die Liebe, die ihr für uns empfindet. Ihr seit sehr wertvoll für uns <3
„Ich glaube; hilf meinem Unglauben.“ Markus 9,24
Das ist die Jahreslosung für das Jahr 2020.
Und eines meiner Lieblingsversen steht im Hebäer 11,1:
„Was ist Glaube? Er ist die Grundlage unserer Hoffnung, ein Überführtsein von Wirklichkeiten, die man nicht sieht.“
Passt sehr gut zusammen, wie ich finde und daher wünsche ich uns allen für das neue Jahr, ein tiefes Überführtsein in Gottes Wirklichkeit, die wir nicht sehen und nicht begreifen können, aber darauf vertrauen können, dass Gott uns sieht. Seid reich gesegnet!